Igel

Wichtige Informationen auf einen Blick

Allgemeine Informationen zum Igel

  • 1 Wurf pro Jahr, vor allem im August und September, Säugling bis 100g, danach suchen die Jungen selbst Futter und werden parallel gesäugt bis sie etwa 250 – 350g schwer sind (ca. bis zur 6. Lebenswoche)
  • Geschlechtsreife im 2. Lebensjahr
  • Normale Körpertemperatur von 35,4°C

Hilfe für Igel

  • Hilflose Tiere: Igelsäuglinge, Tagaktive Junge um 100g
  • Tagaktive Igel sind immer ein Alarmsignal
  • Einem mehr oder weniger kompletten Wurf von gesunden, tagaktiven Jungigeln kann man helfen, indem man ihnen sofort (bei Tag!) Futter hinstellt, zusätzlich noch abends. In den folgenden Tagen verschiebt man die Fütterung bei Tag um jeweils 1-2 Stunden gegen Abend hin, um sie an die normale Nachtaktivität zu gewöhnen.
    Futter sollte kalorienreiches Futter sein!! (Ei/Rinderhack, Mehlwürmer)
    Vorteil: sie lernen weiterhin selbst Nahrung zu erbeuten.

Im Oktober bei trockener Witterung reicht zu füttern oft noch aus, im November und Dezember ist es meist zu spät (d.h. je später im Jahr ein Jungigel unter 500g gefunden wird, desto wahrscheinlicher ist er krank und sollte in menschliche Obhut geholt und behandelt werden).

Auch einzelne Igel müssen nicht in menschliche Obhut gegeben werden, eine bessere Option ist immer die Hilfe, bei der Igel in ihrem Lebensraum belassen werden! Dabei den Igel markieren und regelmäßig wiegen.

Igel sind krank, wenn sie:

  • mager und hochbeinig sind
  • vor Schwäche umfallen
  • von Schmeißfliegen umschwirrt sind
  • Unterkühlt sind
  • kein Gewicht zunehmen

Igel Fütterung

Katzensicheres Igelfutterhaus mit Labyrintheingängen im Eigenbau fertigen

Die einfachste Futterhütte ist eine umgedrehte und mit einem Stein beschwerte Obstkiste. Stabiler ist das Paletten-Restaurant: Eine ganze (oder halbierte) Europalette wird mit Dachpappe oder Schweißmatte oben verschlossen, fertig.

Futter für Igel

  • Hauptnahrung in der Natur sind Laufkäfer, Schmetterlingslarven, umgangssprachlich „Raupen“, Regenwürmer, Ohrwürmer, Käferlarven, Schnecken.
  • Igel können keine pflanzliche Kost verdauen!
  • Zusammensetzung der Nahrung: eiweißreich und fetthaltig; 16% Eiweiß, 4% Fett, 2% Kohlenhydrate und knapp 3% unverdauliche Bestandteile.
  • Tägliche Futteraufnahmemenge beträgt bei Jungigeln 15% des Körpergewichts, bei ausgewachsenen Igeln 10% des Körpergewichts.
  • Adulte normalgewichtige Igel nur Gewichtserhaltung zufüttern!
  • Wichtig ist es Adipositas zu vermeiden, zu hohe Winterschlafgewichte sind nicht von Vorteil!

Zufütterung von Igeln:

Eine optimale Fütterung setzt sich zusammen aus (1:1 gemischt):

  • Basisfutter (hochwertiges Katzenfutter mit einem Fleischanteil von mind. 60%, Hersteller durchmischen)
  • Ergänzungsfutter, durchgegart (z.B. Fleisch (Rinderhack/Huhn/Pute), Hühnerherzen, Rührei, Fisch)

Bei kranken Igeln besser: Insekten (Heuschrecken, Grillen, Heimchen), nur wenig Insektenlarven (Mehlwürmer).

Trockenfutter ist nicht zu empfehlen. Wenn nur als Notration während dem Winterschlaf, um zu shen ob der Igel wach ist.

Untrernährte/stark abgemagerte Igel anfangs nur mit sehr kleinen Portionen alle 2 Stunden füttern.

Zur Zahnpflege kann eventuell gelegentlich Hühnerklein oder getrocknete Hühnerhälse aus dem Zoohandel gegeben werden.

Bitte auf KEINEN Fall: Avocados, Milchprodukte, rohes Ei, Obst, Nüsse!

Winterschlaf beim Igel

Um gut über den Winterschlaf zu kommen, sollte ein Jungigel Anfang November um die 500g wiegen. Tiere, die zu diesem Zeitpunkt deutlich darunter liegen, können nicht gut überwintern! Diese sind oftmals abgemagert oder sogar schwer kranke Tiere!

Igel werden ohne Körperfett geboren. Der Anteil des Körperfetts – dem Energiespender während des Winterschlafs – nimmt mit Alter und Gewicht zu. Ein normal genährter (!) Jungigel mit 250g Gewicht besitzt lediglich 14% Körperfett, ein 500g-Igel hat etwa 19% und ein 1.000g-Igel ungefähr 25%. Zudem weist ein kleiner Körper, bezogen auf sein Volumen, eine größere Oberfläche als ein größerer Körper auf. Beispielsweise beträgt die Oberfläche eines zusammengerollten 250g-Igels etwa 200 cm², die eines doppelt so schweren Igels aber nur 300 cm², also nicht das doppelte, sonder lediglich ein Drittel mehr. Der Kleinere strahlt also viel mehr Wärme ab.

Igel Winterschlaf in menschlicher Obhut

Wichtig!

  • In menschlicher Obhut erst mit 600-700g in Winterschlaf legen.
  • Temperatur des Winterschlafortes sollte der Außentemperatur entsprechen.
  • Keine direkte Sonneneinstrahlung, isolieren, Schutz vor Nässe.
  • Winterschlafhaus herrichten; Siehe online: pro-igel.de

Auswilderungsfähig sind gesunde Igel ohne bakterielle Infektionen. Sie sollten einen guten Appetit haben und normalen Kot absetzen. Wenn das zutrifft, kann man einen geringgradigen Parasitenbefall tolerieren.

Verwaiste, handaufgezogene Igelsäuglinge ohne Naturerfahrung sollte man über ein Freigehege auf das Leben in der Natur vorbereiten. Sie können fast immer noch in ihrem Geburtsjahr bis in den Herbst hinein ausgewildert werden. Jungigel, die man wegen des Wintereinbruchs nicht mehr aussetzen konnte und die daher in menschlicher Obhut überwintern, sollten bei der Freilassung nicht weniger als 600-700g wiegen. Ein nur kurze Zeit aus der Natur entnommener, gesund gepflegter, selbstständiger Jungigel kann aber mit geringerem Gewicht in die Freiheit entlassen werden. Dabei spielt natürlich auch die aktuelle Wettersituation eine Rolle.

Für weitere ausführlichere Informationen nutzen Sie bitte die Seite des pro-Igel e.V.

Sie können die Informationen zu Igeln auch als PDF herunter laden.