Für Katzenhalter

Wichtige Informationen auf einen Blick

Fütterung

  • Kein Schweinefleisch! (Muskelfleisch, Innereien, Wurst oder Schinken) Es besteht für Katzen die Möglichkeit einer tödlich verlaufenden Infektion.
  • Dosenfutter für Katzen enthält alle wichtigen Nahrungsbestandteile, Vitamine und Mineralstoffe.
  • Trockenfutter (z.B. Brekkies) nur gelegentlich als Belohnung oder Lockmittel und nicht als Alleinfuttermittel verwenden. Es enthält zu viele Mineralsalze, die vor allem beim Kater zu Problemen beim Harnabsatz führen können. Hochwertige Trockenfutter sind dagegen als Alleinfutter gut geeignet, speziell bei Futterunverträglichkeiten.
  • Milch wird von Katzen unterschiedlich vertragen. Wenn sie Durchfall bekommen, bitte keine Milch füttern! Besser bekömmlich sind Milchprodukte wie Quark, Joghurt oder Hüttenkäse.
  • Auch die laktosereduzierte Katzenmilch ist besser verträglich.
  • Junge Kätzchen (8 Wochen) sollten mindestens viermal am Tag in kleinen Portionen gefüttert werden. Eine erwachsene Katze bekommt täglich maximal eine 400g Dose auf zwei Mahlzeiten verteilt.
  • Frisches Wasser ständig zur Verfügung stellen. (Gesunde Katzen trinken sehr wenig.)

Hygiene

  • Die Katzentoilette muss täglich gesäubert werden, sonst benützt die Katze diese nur ungern und wird unsauber. Bei mehreren Tieren sollte für jede Katze ein eigenes Klo zur Verfügung stehen. (Geeignet ist handelsübliches Katzenstreu, weniger geeignet ist Zeitungspapier, Sägespäne, Sand oder Erde.)
  • Wöchentlich ist die Toilette einmal mit heißem Wasser zu reinigen.
  • Langhaarkatzen müssen täglich gebürstet werden, da sonst die Haare sehr schnell verfilzen und oft nur mehr eine Kahlrasur in Narkose helfen kann.
  • Katzen nehmen bei der Fellpflege und beim Putzen sehr viele Haare auf, die in den Magen gelangen und nach einiger Zeit wieder erbrochen werden. Durch die Aufnahme von Gras wird der Brechvorgang erleichtert. (Katzengras ist in Zoogeschäften erhältlich, ebenfalls geeignet ist Papyrusgras.)

Haltung

  • Katzen brauchen eine Möglichkeit ihre Krallen zu schärfen. Wenn Sie Ihre Einrichtung schonen wollen, sollten Sie Ihrer Katze einen Kratzbaum zur Verfügung stellen. Es gibt verschiedene Ausführungen in Zoogeschäften. Mit Lob und Spiel sind die Katzen schnell daran zu gewöhnen.
  • Als Spielzeug sollten Sie nur so große Gegenstände anbieten, die die Katzen nicht verschlucken kann. Außerdem müssen Sie darauf achten, daß die Katze niemals längere Wollfäden oder Nadel und Faden erreichen und fressen kann. Dies würde zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss führen.
  • Ebenso gefährlich sind gekippte Fenster. Viele Katzen versuchen durch diese Fenster aus und in die Wohnung zu gelangen, bleiben sie jedoch einmal im Fenster stecken, rutschen sie durch ihre Befreiungsversuche immer tiefer bis sie, wenn sie nicht rechtzeitig gerettet werden, ersticken.
    Lassen Sie also Ihre Katze niemals mit gekippten Fenstern allein zu Haus!
  • Halsbänder (auch Flohhalsbänder) stellen bei Katzen, die freien Auslauf haben, ein Risiko dar. Sie können damit hängen bleiben und sich strangulieren oder sich durch Befreiungsversuche schwere Verletzungen zufügen. Leider passiert das auch bei Halsbändern mit Gummi- oder Sollbruchstücken. Als Markierung des Tieres ist eine Tätowierung in den Ohren oder ein Mikrochip unter der Haut besser geeignet. Kleine Glöckchen stellen für einen Leisetreter, wie die Katze, eine Zumutung dar und halten einen guten Jäger nicht von einer erfolgreichen Jagd ab.

Vorsicht Gift

  • Giftige Topfpflanzen: Calla, Christusdorn, Efeu, Hyazinthe, Primeln, Weihnachtsstern
  • Andere Gifte: Aspirin, Farben mit Lösungsmittel, Blei, Motoröl, Frostschutzmittel, Thallium, Schneckenkorn, Rattengift

Bei dem Verdacht, dass Ihre Katze Gift aufgenommen hat oder wenn die Katze in Farbe oder Öl gefallen ist, unbedingt sofort den Tierarzt aufsuchen!

Buchtip für artgerechte Katzenhaltung in der Wohnung:
Miez, Miez – na komm! Von Sabine Schroll;
ISBN 3-89906-10-1

Impfungen

  • Reine Wohnungskatzen müssen jährlich gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen geimpft werden. Dies sind Viruserkrankungen, die vom Menschen mit Kleidung und Schuhen in die Wohnung geschleppt werden und die Katze infizieren.
  • Junge Katzen werden im Alter von 8 Wochen mit zwei Impfungen im Abstand von ca. 4 Wochen grundimmunisiert und dann jährlich nachgeimpft.
  • Katzen mit Auslauf und Kontakt zu anderen Katzen (Katzenpension) sollten zusätzlich gegen Leukose geimpft werden.
  • Bei freilaufenden Katzen ist die Tollwutimpfung unbedingt erforderlich. Es ist gesetzlich festgelegt, dass ein Tier bei Tollwutverdacht ohne gültigen Impfschutz getötet werden muss.
  • Zusammen mit Mikrochip und EU-Heimtierausweis ist die Tollwutimpfung für Auslandsreisen zwingend vorgeschrieben. Die Impfung wird im Alter von ca. 12 Wochen durchgeführt und ist
    nach Grundimmunisierung 3 Jahre gültig. 
    Ein Tier das geimpft ist, kann weder an Tollwut erkranken, noch Tollwut übertragen!

Entwurmung und Parasiten

  • Neugeborene Kätzchen müssen ab der 4. Lebenswoche mehrmals, Wohnungskatzen 1 – 2 mal im Jahr entwurmt werden.
  • Katzen die Mäuse fangen, müssen häufiger entwurmt werden, da die Maus Zwischenwirt für Bandwürmer ist und die Katze sich mit jeder Maus, die sie frisst, infizieren kann.
    (Gefahr der Echinokokkose! durch den Fuchsbandwurm) Vorbeugen kann man nicht.
  • Auch durch Flöhe können Bandwürmer übertragen werden. Der Bandwurmbefall ist durch sich bewegende ca. 1 – 2 cm große, weiße Bandwurmglieder am After erkennbar. Im eingetrocknetem Zustand ähneln die Bandwurmglieder kleinen dunklen Reiskörnern.
  • Flöhe sind nur für die Blutmahlzeit am Tier, sie vermehren sich in der Umgebung des Tieres:
    in Ihrer Wohnung! Deshalb müssen Sie immer Tier und Wohnung gleichzeitig behandeln.
    Je nach Alter und Gewicht des Tieres und der Beschaffenheit und Größe der Wohnung gibt es die geeigneten Mittel.
  • Bei jungen Kätzchen sind häufig Ohrmilben zu finden. Es gibt spezielle Ohrensalben und spot on Tropfen, die bei einer ca. 4 wöchigen Behandlung diese Parasiten zuverlässig beseitigen.
  • Selten sind Katzen (meist junge Katzen) mit Haarlingen oder Läusen befallen, diese kleinen ca. 1 – 2 mm großen Parasiten sind mit dem bloßen Auge sichtbar und durch Einsprühen des Tieres mit speziellen Mitteln vom Tierarzt rasch abzutöten.
  • Umschriebener Haarausfall v.a. am Kopf und den Ohren, kann auf Pilzbefall zurückzuführen sein und sollte vom Tierarzt überprüft werden, da die Pilzinfektion auch auf den Menschen übertragbar ist.

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem neuen Familienmitglied und stehen Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung!